
Alzheimer - Es steckt mehr dahinter, als einfach älter werden
Die Verbindung zwischen Alzheimer, Adipositas und Übergewicht
Hast Du in letzter Zeit Veränderungen Deiner Gedächtnisleistung oder Deines Verhaltens bemerkt? Typ 2 Diabetes, Adipositas oder andere chronischen Erkrankungen können das Risiko für Alzheimer erhöhen.
Wir haben alle diese Momente - wir betreten einen Raum und vergessen, was wir darin eigentlich tun wollten. Wir alle verlegen auch mal unseren Autoschlüssel. Das ist normal. Vielleicht hattest Du immer ein gutes Gedächtnis und solche Momente sind nur manchmal passiert. Fühlt es sich in letzter Zeit aber anders an? Fällt Dir auf, dass Du immer häufiger etwas vergisst?
Diese Vergesslichkeit könnte nicht bloß Anzeichen dafür sein, dass Du älter wirst. Was, wenn es eine tiefere Verbindung gibt? Etwas, das im Körper beginnt, bevor es den Geist beeinflusst?
Die Verbindung zwischen Typ-2-Diabetes und Adipositas mit Deinem Gedächtnis
Vergesslichkeit geht sicherlich mit einem stressigen Alltag einher. Auch das Älterwerden trägt dazu bei. Aber es darauf zu reduzieren könnte zu kurzgefasst sein. Es könnte eine zugrunde liegende Verbindung zwischen kognitiven Problemen - wie Veränderungen im Gedächtnis, in der Sprache und im Verhalten - und chronischen Erkrankungen wie Adipositas und Typ-2-Diabetes vorliegen. Das ist ein Zusammenhang, dessen sich viele Menschen nicht bewusst sind.
Das Leben mit Adipositas und Typ-2-Diabetes kann das Risiko erhöhen, im späteren Leben an Alzheimer zu erkranken, der häufigsten Form von Demenz. Wenn Du Veränderungen in diesen Bereichen bemerkt hast, könnte es sich lohnen, mit Ärzt:innen darüber zu sprechen.
Die Fakten kennen, um handeln zu können
Wenn chronische Krankheiten wie Adipositas und Typ-2-Diabetes nicht behandelt werden, können sie Deine Gehirnfunktion beeinträchtigen.1,2
Die Auswirkungen von Adipositas auf die kognitive Gesundheit
- Wenn Du mit Adipositas lebst und zwischen 35 und 65 Jahre alt bist, steigt Dein Risiko, an Demenz zu erkranken, um etwa 30%.1
- Adipositas erhöht das Risiko für andere Demenzrisikofaktoren wie hohen Blutdruck und Typ-2-Diabetes um das 2- bis 3-fache.1
- Menschen mit Adipositas haben möglicherweise auch ein höheres Risiko für Depressionen, geringe physische Aktivität und begrenzte soziale Kontakte – all diese Faktoren stehen mit Demenz in Zusammenhang.1
Die Auswirkungen von Typ-2-Diabetes auf die kognitive Gesundheit
- Bis zu 25 % der Menschen, die mit Alzheimer in einem frühen Stadium leben, haben auch Typ-2-Diabetes.2
- Viele Jahre mit Diabetes zu leben, kann das Risiko für Demenz erhöhen.3
- Menschen mit Diabetes haben häufiger einen hohen Blutdruck, einen hohen Cholesterinspiegel und sind übergewichtig — all diese Faktoren sind mit Demenz verbunden.3
Die gute Nachricht ist: Eine aktive Reduktion der Risikofaktoren kann fast die Hälfte aller Demenzfälle verhindern oder verzögern.3
Eine Liste mit Expert:innen in Deiner Nähe findest Du auf www.arzt-finden.at.
Alzheimer: Risikofaktoren
Vierzehn Risikofaktoren wurden identifiziert, darunter Adipositas und Typ-2-Diabetes. Die Reduktion dieser Faktoren könnte helfen, fast die Hälfte aller Demenzfälle zu verhindern oder zu verzögern.3
Bist Du bereit, mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt zu sprechen?
Um ein positives und produktives Gespräch mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt zu führen, hilft es, vorbereitet zu sein.
Wir haben eine Liste von Fragen zusammengestellt, die Dir dabei helfen können, das Gespräch zu beginnen:
- Welche Untersuchungen können Sie durchführen, um auszuschließen, dass es sich lediglich um Begleiterscheinungen des Alterungsprozesses handelt?
- Wie verläuft Alzheimer, und was kann ich erwarten, wenn meine Erkrankung fortschreitet?
- Werden Sie meine Hauptärztin oder mein Hauptarzt sein, oder überweisen Sie mich an Fachärzt:innen?
- Was kann ich tun, um die Symptome der Erkrankung zu verlangsamen oder hinauszuzögern?
Erkenne die frühen Anzeichen von Alzheimer
Die Symptome der frühen Alzheimer-Krankheit können sich über mehrere Jahre langsam entwickeln und werden oft als normale Anzeichen des Alterns gehalten. Infolgedessen bemerken einige Menschen in den frühen Stadien möglicherweise nicht, was passiert oder zögern Ärzt:innen aufzusuchen.4
Das Erkennen dieser frühen Anzeichen kann einen Unterschied machen. Hier sind einige der häufigsten Symptome:
- Du vergisst kürzlich geführte Gespräche oder Ereignisse.
- Du verlegst alltägliche Gegenstände.
- Du vergisst die Namen von vertrauten Orten und Gegenständen.
- Du hast Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden.
- Du kannst einem Gespräch schwer folgen.
- Du stellst immer wieder dieselben Fragen.
- Du zeigst schlechtes Urteilsvermögen oder Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung.
- Stimmungsschwankungen, wie z.B. erhöhte Angst oder Unruhe.
Hast Du Veränderungen bemerkt?
Verhaltensänderungen passieren oft schleichend, sodass sie anfangs schwer zu bemerken sind. Es könnten nur kleine Aussetzer sein, die leicht beiseitegeschoben werden. Aber mit der Zeit können diese Veränderungen häufiger und auffälliger werden.3
Deshalb ist es wichtig, die frühen Anzeichen zu erkennen – so hast Du die Chance, Schritte zu unternehmen, die möglicherweise dazu beitragen, Deine Gesundheit zu schützen.
Wenn Du mit Adipositas, Typ-2-Diabetes oder anderen chronischen Krankheiten lebst und bereits subtile Veränderungen in Deinem Verhalten, Deiner Sprache oder Deinem Gedächtnis bemerkt hast, ist es ratsam, mit Deiner Ärztin oder Deinem Arzt darüber sprechen. Offen über Deine Erfahrungen zu sprechen, ist ein wichtiger erster Schritt. Ein Arztgespräch hilft Dir zu verstehen, was passiert.
Was Jetzt?
Hier kannst Du ganz einfach nach passenden Ärzt:innen in Deiner Nähe suchen.
Referenzen:
- Alzheimer's Society. (n.d.). Obesity and dementia risk. Available at: https://www.alzheimers.org.uk/about-dementia/managing-the-risk-of-dementia/reduce-your-risk-of-dementia/obesity. Last accessed: September 2025.
- Chatterjee, S., & Mudher, A. (2018). Alzheimer's disease and type 2 diabetes: A critical assessment of the shared pathological traits. Frontiers in Neuroscience, 12, 383. https://doi.org/10.3389/fnins.2018.00383
- Livingston, G., et al. (2024). Dementia prevention, intervention, and care: 2024 report. The Lancet, 404, 572-582. https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(24)01296-0/fulltext
- Porsteinsson, A. P., Isaacson, R. S., Knox, S., Sabbagh, M. N., & Rubino, I. (2021). Diagnosis of early Alzheimer's disease: Clinical practice in 2021. Journal of Prevention of Alzheimer's Disease, 8(1), 25-31. https://doi.org/10.14283/jpad.2021.23